Begrüßen Sie die Nährwertkennzeichnung von Bier (und verabschieden Sie sich von Ihrem Bierbauch)

  • Von Domino
  • Juli 26, 2017
  • Getränke
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Craft-Bier ist ein Marktphänomen, das einfach keine Abkühlung zeigt. Die Weltumsätze werden bald das Doppelte der Umsätze von vor fünf Jahren erreichen. Und es sieht nicht so aus, als ob sich dieser Trend in absehbarer Zeit verlangsamen würde. Im Gegensatz dazu oder auch als Folge davon wachsen die Bedenken hinsichtlich Ernährung und Lifestyle ...

Um diesem Interessenkonflikt ein Ende zu setzen, hat der weltweit führende Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev bekannt gegeben, in Kürze umfassende Nährwert- und Inhaltsangaben auf den Etiketten von Bierflaschen zu veröffentlichen. Die Angaben werden Brennwert, Fette, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Proteine, Kohlenhydrate und Salz einschließen – sowohl pro Portion als auch pro 100 ml. Der Brauereiriese hat sich dazu verpflichtet, bis Ende 2017 mindestens 80 % seiner europäischen Marken entsprechend zu etikettieren.

Und es sieht so aus, als ob AB InBev nicht der Einzige sein wird.

Braut sich eine neue Kultur der Transparenz zusammen?

Der Schachzug von AB InBev ist Teil eines wachsenden weltweiten Trends der Brauereien, offener hinsichtlich ihrer Produkte zu sein. Das Beer Institute kündigte vor Kurzem The Brewer’s Voluntary Disclosure Initiative (Initiative zur freiwilligen Offenlegung der Brauereien) an, ein Programm, das Kunden die harten Fakten über ihr Getränk bereitstellen soll, darunter Inhaltsstoffe, Nährwertinformationen und Braudatum. Mehr als 80 % der in Amerika verkauften Biere sind Teil der Initiative. Brauereien wie MillerCoors, HeinekenUSA und Craft Brew Alliance haben eingewilligt, Kunden ab sofort Informationen auf den Etiketten bereitzustellen.

Europa hat sich dem jetzt angeschlossen. Brewers In Europe, der europäische Dachverband, der die gesamte europäische Brauindustrie vertritt, hat sich verpflichtet, vollständige Angaben zu Inhaltsstoffen, Brennwert und Nährwert pro 100 ml auf Etiketten anzugeben (oder in einigen Fällen auch als gedruckter QR-Code, der Kunden zu den entsprechenden Online-Informationen leitet).

Was steckt hinter diesem Kulturwandel?

Die Tatsache, dass so viele Brauereien einen derart schwerwiegenden Schritt unternehmen, zeigt die Bereitschaft, die sich verändernde Verbraucherstimmung vorwegzunehmen und auf diese zu reagieren. Ein weiteres Argument könnte sein, dass die Unternehmen durch die freiwillige Schaffung und Einhaltung eigener Branchenstandards hoffen, potenzielle externe Richtlinien abzuwehren, die eventuell schärfer ausfallen könnten. Es kann sicherlich argumentiert werden, dass der Brennwert eines Biers nicht die ganze Wahrheit über die Gesundheit des Getränks selbst sagt, da der Hopfen- und Vitamingehalt nicht unbedingt angegeben werden.

Zu welchen Kosten?

Die praktischen Einzelheiten und finanziellen Kosten der Initiativen könnten kleinere Brauereien stärker belasten, die Nischenprodukte produzieren und einen stärker spezialisierten Markt bedienen. Die Änderung der Etiketten eines in begrenzten Mengen gebrauten Biers kann die Produktionskosten erhöhen, anders als bei Großunternehmen, deren Kosten auf größere Produktionsvolumen verteilt sind. Außerdem wurde die Frage gestellt, welche Auswirkungen, wenn überhaupt, dies auf die Verbraucherwahl haben könnte. Einige argumentieren, dass Nährwertangaben niemals Einflussfaktoren wie Geschmacksvorlieben und Markenloyalität außer Kraft setzen werden, ganz gleich, wie sichtbar diese auch angebracht werden. Vielen Verbrauchern wird es schlicht und einfach egal sein.

Die letzte Runde der unbeschwerten Ignoranz?

Egal ob freiwillige Transparenz oder tieferer Beweggrund, der Pfad zu deutlicheren Nährwertangaben wurde gesteckt. Wie das britische Programm der Ampelkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen legt der Trend zu einer verstärkten Sensibilisierung der Verbraucher die Kenntnis, Verantwortung und Autonomie in die Hände des Verbrauchers und soll – so zumindest die Hoffnungen – das Vertrauen in die Lieferanten stärken. Die Herausforderung, diesen Trend zu unterstützen, liegt nun bei den Brauereien, den Verpackungs- und Etikettenherstellern sowie den Anbietern von Etikettendruckmaschinen, um die erforderlichen Veränderungen in die Wege zu leiten.

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